„Ich brauche morgen eine Mittagsruhe mit richtig Füße hochlegen.“ So ein einfacher Satz, den ich im Urlaub sagte.
Vielleicht für viele nichts besonderes, für mich schon. Die Klarheit, zu sagen was ich brauche – und vorher die Erkenntnis was ich brauche – kommt bei mir mir nicht immer von selbst. Manchmal ist es einfacher so zu tun, als würde ich meiner Freundin einen Rat geben, wenn es ihr so ginge wie mir jetzt.
Wenn sie sagen würde: „Ich bin so erschöpft und mein Körper schmerzt richtig von den ganzen Aktivitäten aus dem Urlaub, obwohl ich so fit bin. Müsste ich nicht viel mehr schaffen? Ich bin schließlich Trainerin und viel fitter als noch vor einem Jahr.“
Dann würde ich ihr raten: „Höre mal in dich rein, was dir jetzt gut tun würde. Du musst niemandem etwas beweisen. Was willst du jetzt wirklich tun? Du darfst Pausen machen. Urlaub ist kein Marathon, bei dem man möglichst viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten abhaken muss. Was brauchst DU?“
Heute teile ich mit dir, was mir hilft mir selbst eine gute Freundin zu sein.
Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Blog-Parade von Judith Oesterle „Wie kann ich mir selbst eine gute Freundin sein?“
Wie spreche ich mit meiner Freundin – wie spreche ich mit mir?
Trotz viel Übung passiert es mir immer noch, dass in meinem Ohr eine kleine Person sitzt, die einfach nichts Gutes an mir lassen will. Dass ich nicht schnell genug bin mit den beruflichen Aufgaben, die ich erledige und mit den Haushalts-Aufgaben sowie nicht. Dass mein Business ja immer noch nicht so viel bringt wie der ehemalige Angestellten-Job und ob ich es nicht besser lassen sollte? Dass ich nicht ordentlich genug bin, die Treppe nicht perfekt gekehrt habe, den Schreibtisch schon wieder nicht aufgeräumt habe, beim Einkauf wieder etwas vergessen habe.
Niemals würde mir einfallen, so etwas zu meiner Freundin zu sagen!
Die Sätze sind ja auch gar nicht hilfreich, sondern machen nur ein doofes Gefühl. Und trotzdem sagen wir sie so oft zu uns, und im schlimmsten Fall sogar zu unseren Kindern und Partnern*.
Darum ist es so sinnvoll, innezuhalten und kurz Pause zu machen.
Stelle dir die Frage: Was würde meine Freundin mir in diesem Fall sagen?
Was würde ich meiner Freundin sagen?
Alleine dieses Gedankenspiel bringt so viel mehr Freundlichkeit in unser Leben. Wärme und Liebe für uns selbst. Selbstliebe und Selbstmitgefühl.
Bei einer Freundin kannst du Emotionen zulassen, da wirst du in den Arm genommen. Eine Freundin ist erst einmal für dich da, und kommt erst mit Rat-Schlägen, wenn du danach fragst. Sei dir selbst diese Freundin, besonders wenn du aktuell keine besonders engen Freundschaften pflegst.
Selbstermächtigung in meinem Kopf
Natürlich weiß ich, woher diese negativen Gedanken und Glaubenssätze kommen. Aber ich ruhe mich nicht mehr darauf aus, dass ich gewisse Dinge in meiner Kindheit erlebt habe. Ich hole mir meine Macht zurück, indem ich mir
1. Bewusst werde über die Sätze
2. aktiv an ihnen arbeite und sie ins Gegenteil verwandle.
Ich persönlich mache das sowohl begleitet als auch regelmäßig selbst für mich mit verschiedenen Methoden. Für mich selbst finde ich das so wichtig, weil mich diese alten Glaubenssätze oft daran hindern, etwas zu tun – bevor ich es überhaupt versuche. Dabei ist es im Nachhinein oft gar nicht so schlimm gewesen.
Wie die Steuererklärung, bei der ich Angst habe etwas falsch zu machen. Wie eine Sport-Routine, bei der so viele gar nicht erst anfangen aus Angst, nicht durchzuhalten und sich dann wie ein Versager zu fühlen.
„Was wäre, wenn es doch klappt? Was wäre, wenn es doch einfach ist?“, versuche ich mir als meine eigene Freundin zu sagen.
Natürlich ist es im Akutfall, wenn die negativen Gedanken da sind, nicht gleich einfach, die Gedanken umzukehren. Im Akutfall hilft mir Atmen, das aktive Umkehren der Gedanken passiert außerhalb des Moments, in dem die Gedanken kommen.
Wenn du Lust hast, mit mir aktiv an deinen Glaubenssätzen zu arbeiten, hole dir einen 0€-Termin und finde heraus, wie wir in wenigen Wochen ganz viel bewirken können.
Mädels-Abend mit mir selbst – so tue ich mir etwas Gutes
Rituale helfen mir dabei, Selbstfreundlichkeit zu üben, damit ich dann, wenn die negativen Gedanken kommen, innehalten kann.
Ein Mädels-Abend mit mir selbst – das findet äußerst selten statt, denn am Abend bin ich entweder für die Kinder da – und das bin ich gerne! Oder ich bin nicht da, weil ich bei der Arbeit bin. Für mich ist das in Ordnung. Vielleicht würde mir eine Freundin raten, doch einfach mal auszugehen, aber ich habe im Moment ehrlich gesagt gar nicht das Bedürfnis danach, abends unterwegs zu sein. Noch nicht, das kommt bestimmt wieder, wenn die Kids älter sind. Daher gibt es gelegentlich meinen Mädels-Vormittag, bei dem ich mir anstatt Arbeit einen Termin wie Massage oder Schwimmen oder einen Spaziergang in der Natur mache. Oder ich lasse mir am Vormittag, wenn die Kinder betreut sind, eine Badewanne ein und höre inspirierende Podcasts. Oder lausche einfach meinen Gedanken.
Viel wichtiger finde ich neben diesen besonderen Terminen regelmäßige kleine Zeit-Slots, die ich mir im Alltag für mich nehme. Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich fast jede Minute meiner Zeit nur für Erwerbsarbeit und Haushalt genutzt und war gefühlt immer in Eile, immer busy, immer am hustlen. Es wird aber nicht besser, wenn wir nicht selbst auf den Pause-Button drücken. Auszeiten geben mir ein wohlig-warmes Glücksgefühl. Ich bin dann stolz darauf, dass ich mich besonders gut um mich gekümmert habe.
Diese regelmäßigen Praktiken helfen mir, im Alltag gut für mich zu sorgen, damit ich im Akutfall, wenn die negativen Gedanken kommen, kurz innehalten kann. Und sie brauchen gar nicht viel Zeit:
- Theta-Meditation. Ich versetze mein Gehirn in den Theta-Zustand und führe mich selbst mit echten oder gedanklichen Worten, beispielsweise um meine Glaubenssätze positiv zu verändern oder um eigene körperliche Herausforderungen anzugehen oder um mir einfach nur mehr Energie für den Alltag zu schicken.
- Geführte Meditationen als Aufnahme mit einer fremden Stimme, so schweife ich weniger ab und kann besser loslassen und mich entspannen. Nur dasitzen und an nichts denken mache ich eher selten.
- Bewegung – Free-Style einfach irgendwo kurz zwei Minuten zwischendurch, mit und ohne Musik oder als bewusstes Workout auf meiner Matte. Am besten funktioniert das für mich und meinen Kopf, wenn ich kein bewusstes Ziel habe wie „weniger Verspannungen“, sondern einfach einer Routine folge und mich damit aus dem Alltag ausklinke.
- Klopftechnik EFT (Emotional Freedom Technique) mit dem Ziel, bestimmte Gedankenmuster zu durchbrechen und positive Gedanken zu verankern.
Und bei jeder dieser Methode übe ich meine bewusste Atmung.
Hast du das Gefühl, für solchen Kram nicht genug Zeit in deinem Alltag zu haben? Es muss nicht alles sofort und alles auf einmal sein. Starte heute, einfach nur mit einer Methode, nur mit 5 Minuten für dich.
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