Die letzte Ferienwoche ist bei uns angebrochen und während ich langsam wieder raus aus dem Urlaubsstress und rein in den Alltag komme mit Wäschebergen, die dem Namen „Mount Washmore“ alle Ehre machen, finde ich immer wieder Zeit zur Reflexion – was lief dieses Jahr besser oder schlechter als letztes Jahr im Urlaub, was hat sich hinsichtlich meines Beckenbodens verbessert oder verändert und was will ich in Zukunft anders machen, damit ich noch erholter aus dem Urlaub nach Hause komme?
Das tolle ist, ich habe den direkten Vergleich – denn ganz gemäß meinem Jahresmotto von „Stabilität“ habe ich genau die gleichen Urlaube gemacht wie letztes Jahr – mit genau dem gleichen Körper, der sich doch so viel stabiler anfühlt als letztes Jahr.
Was sich in diesem einen Jahr verändert hat:
– Ich habe – jetzt knapp 2 Jahren postpartum – wieder einen Zyklus und das tut meiner Blase und meinem Beckenboden gut. Ich spüre zwar den Zyklus-Winter und fühle mich während dieser Zeit trotz meines Trainings immer noch nicht perfekt Beckenboden-fit (und finde das auch manchmal frustrierend), aber ich spüre sehr, wie fit ich in der Zeit von steigendem Östrogen bin, wie wie selten (bzw. normal-oft) ich dann zur Toilette muss.
– Ich kann länger aushalten NICHT auf Toilette zu gehen, als ich glaube. Der Drang ist bei mir auf jeden Fall auch eine Kopfsache – wenn ich zufällig im Bad zu Hause stehe, muss ich eher, als wenn es ein Aufwand ist, zur Toilette zu gehen oder ich nicht weiß wo die nächste Toilette zu finden ist.
– im Zyklus-Herbst spüre ich deutlich, dass ich wieder häufiger auf Toilette muss – das Gewebe, das die Blase stabil hält, wird dann weicher. Zu diesen Zeiten nutze ich dann einfach wieder vermehrt mein Pessar, wenn ich nicht jederzeit Zugang zu einer Toilette haben kann und alles ist fein. Hilfsmittel sind da, um genutzt zu werden! Normal ist übrigens, pro Tag zwischen vier und acht Mal die Blase zu entleeren und nachts maximal einmal.
– An der deutschen Ostsee-Küste gibt es zahlreiche saubere Toiletten und allein das Wissen darum entspannt meine Blase und meinen Körper. Das bedeutet, ich muss nicht vorsorglich zur Toilette gehen, sondern kann abwarten und erst dann gehen, wenn ich wirklich muss. Das ist sehr wichtig, denn durch ständiges vorsorgliches Blase Entleeren können wir uns selbst eine Drangblase antrainieren. Das geht übrigens auch in die andere Richtung – wir können uns eine Drangblase wieder abtrainieren. Wenn du dabei Unterstützung brauchst und mit mir trainieren möchtest, kann ich dir im Kennenlerngespäch gerne ein Angebot für Einzeltraining machen.
– Ich merke, wieviel stärker ich geworden bin – obwohl ich im Sommer mein eigenes Training sehr vernachlässigt habe. Ich kann mein großes 7-Jähriges Kind beim Klettern und Turnen Hochheben – oder auch in Notfällen, wenn das Kind einen längeren Weg getragen werden muss, ohne gleich wieder zum Klo zu rennen.
Ich vermeide es nicht mehr, schwere Koffer etc. selbst zu schleppen. Und gleichzeitig erlaube ich mir, mich trotzdem unterstützen zu lassen, denn wir müssen nicht immer ans Ende unserer (Beckenboden-)Kraft gehen.
Es ist auch gar kein Thema mehr, den Kinderwagen den Berg hochzuschieben.
Was ich nächstes Jahr besser machen werde:
– Ich werde mir wieder mehr Pausen im Laufe des Tages gönnen, nicht erst am Abend. Letztes Jahr war es für mich Pflicht, mittags eine Pause zu machen, um die Füße hochzulegen. Dieses Jahr habe ich nicht gedacht, diese Pause dauernd zu brauchen. Darin habe ich mich getäuscht.
Im zweiten Urlaub war ich so unglaublich viel auf den Beinen, dass mir ab dem zweiten Tag mein Körper von unten bis oben so unglaublich geschmerzt hat. So wollte ich mir diese Pause mit Füße hochlegen doch wieder mindestens alle zwei Tage gönnen.
Nächstes Mal bin ich schlauer und nehme mir Pausen, bevor ich völlig am Ende bin.
Im Alltag klappt das bei mir recht gut, aber im Urlaub will ich immer noch so super viel erleben und unternehmen.
– Natur ist für mich deutlich erholsamer als trubelige Unternehmungen. Das wusste ich schon vorher, aber habe nicht immer danach gehandelt, weil andere in meiner Familie andere Vorlieben haben. Nächstes Jahr werde ich noch mehr auf Ruhe in der Natur bestehen und weniger trubelige Unternehmungen planen als dieses Jahr. Ich mag tatsächlich auch Trubel, Freizeitparks und Co. aber das Maß muss stimmen und meine Tagesform ist natürlich auch wieder abhängig vom Zyklus und Energielevel.
Wie waren deine Sommerferien?
Hast du Erholung für dich gefunden oder hast du mehr Erholung im Alltag?