Ist Glück langweilig? Wie ich es geschafft habe, am 12. eines Monats nur ein Foto zu machen.

25. Juli 2025 | Persönliches, Rückblicke | 0 Kommentare

Am 12. Juli regnet es den ganzen Tag bei uns. Ich starte faul in den Tag. Habe wenig geschlafen, weil ausnahmsweise mal wieder zwischen beiden Kindern über Nacht eingequetscht. Ich bleibe lange im Bett, lese noch, lasse mir einen Kaffee ans Bett bringen. Dass heute der 12. ist, fällt mir erst am Abend ein. Der Tag bleibt recht ereignislos, deshalb mache ich erst zur Schlafenszeit ein Foto.

12 von 12 ist ein Tagebuch-Format in Bildern, in dem Blogger*innen in 12 Fotos von ihrem Tag berichten. Dieses 12 von 12 ist etwas anders als sonst.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte ich einen ähnlichen Tag – keine Lust auf Rausgehen, dafür auf Lesen. Ich wollte alleine sein, meine Ruhe haben, im Bett oder auf dem Sofa liegen und nichts tun. Aber vom Gefühl war es ein ganz anderer Tag als heute. Damals war ich wahrscheinlich vom Zyklus her in einer anderen Phase und außerdem erschöpft vom langen Familienwochenende, nachdem ich am liebsten eine Woche Urlaub alleine genommen hätte.

Am 12. Juli ist es anders. Ich habe zwar keine Lust, das Feuerwehrbuch 20 mal hintereinander vorzulesen, aber ich habe Lust, auch den Kindern ihre Bücher vorzulesen. Ich habe Energie, die kleineren Streitigkeiten zwischen den Kindern zu schlichten. Ich nehme mir Zeit, selbst zu lesen, obwohl im Haushalt unglaublich viel zu erledigen ist. Ich liebe es, die Kinder bei ihrer Kreativität zu beobachten und zu begleiten. Ich habe genügend Energie, um 100x NEIN zu sagen, ganz ohne genervten Unterton.

Normalerweise bin ich meistens diejenige, die jeden Tag raus will, auf den Beinen sein will, Lust auf Kontakte hat. Die lieber einmal mehr über ihre Grenzen geht, um Abenteuer zu erleben. Heute bin ich diejenige, die die ganz simplen, einfachen Dinge schätzt, Nein sagt und einfach IST.

Als Eltern haben wir so oft so wenig Raum, um auch nur unseren eigenen Gedanken zu lauschen. Nach der Arbeit wartet unter der Woche ein 8-h-Tag Familienzeit, also ist oft die Frage: Arbeiten oder mir selbst Raum geben, was ist mir gerade wichtiger? Selten gelingt es mir, während der Familienzeit mir selbst richtig viel Raum zu nehmen – so, dass es mir genügt.

Dieser Samstag, 12.7. ist ein Tag, an dem mein Grundschulkind Spaß am Tee kochen findet, und herausfindet, dass Tee bei 100 °C aufgegossen wird, Kakao und Kaffee mit weniger Temperatur.

Ohne Langeweile wäre das nicht passiert. Auch für mich gibt es wieder Raum für Kreativität. Sie braucht genau diesen Raum des Nichtstun. Deshalb gewinne ich heute, am 12.7. viel Klarheit für meine Arbeit, obwohl ich nicht arbeite, sondern heute erotisch-schnulzige Romane lese. Und Kinderbücher vorlese.

Ich frage mich manchmal: Ist es ein Betäuben, dieses ständige Tun und Machen, oder ist es ein Ablenken von den wichtigen Dingen? Oder ist es eine Gewohnheit, die jede Frau zweifelsohne erwischt, wenn sie den ihr gesellschaftlich immer noch zugewiesenen Aufgaben nachkommt? Ich finde es immer noch oft schwer, mich von Geschäftigkeit zu befreien und manchmal tarnt sie sich bei mir als Umsetzungsstärke und lenkt mich vom Nachdenken ab. Genau wie die Geschäftigkeit von Social Media mich ablenkt vom vergleichsweise langsamen Bloggen.

Am 12.7. entscheide ich, dass ich endlich Kundin werde bei Judith Peters „Sympatexter“ als „VIB – Very Interesting Blogger“. Judith hat schon viele meiner Beiträge hier auf Social Media inspiriert. Ich liebe Lesen noch mehr als Hören. Darum werde ich mich weiterhin aufs Medium Blog mehr fokussieren als auf das Medium Podcast. Das ist eine Klarheit, die ich schon im Laufe der Woche gewonnen habe. Aber ich werde das Medium Sprache nicht komplett abwählen – diese Idee kam mir heute an meinem Pausentag. Der erste Impuls dazu kam sogar gar nicht von mir, sondern von meiner Kundin Julia, die mir so gerne zuhört, wenn ich in die Instagram-Story oder in unsere WhatsApp-Gruppe spreche.

Daher wird es in diesem Sommer meine Audio-Impulse nicht nur als Audio-Kurs oder als Inspiration in der WhatsApp-Gruppe beim Online-Training für die Starke Mitte geben, sondern es wird für euch etwas ganz Neues geben: eine WhatsApp-Community – zum Zuhören, inspirieren lassen und Mitmachen. Ohne Hürde, ohne Trainingsplan, ohne schlechtes Gewissen. Eine lebendige Oase direkt auf dein Handy. Zum Beispiel kannst du die Community nutzen, wenn du bereits für dich trainierst, aber dich damit noch etwas alleine fühlst. Wenn du Inspirationen für deine starke Mitte möchtest, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Wenn du es einfach genießt, meiner Stimme zu lauschen, ganz ohne Performance-Druck. Wenn du mit mir wieder mehr Achtsamkeit in dein Leben einladen möchtest. Und wer jetzt schon bei mir im Online-Training dabei ist, wird so lange drin bleiben, wie der Kanal am Leben ist. Mehr dazu erfährst du demnächst in den Beckenboden-News.

Am 12.7. fühle ich im einen oder anderen Moment, was Achtsamkeit und Glück für mich ist. Einfach sein, ohne etwas anderes sein zu wollen. Dankbarkeit für die kleinen Momente. Kein Druck, keine Performance. Kein Müssen, kein noch schnell erledigen. Sondern fließen, erleben ohne Erlebnisse zu brauchen, zelebrieren durch Langsamkeit. Auch Bewegung ist für mich heute kein Workout und hat keine Regeln, sondern fließt ganz natürlich im Alltag. Einfach so, zwischendurch, ohne dass ich darüber nachdenke.

Am 12.7. merke ich wie immer öfter in den letzten Jahren, dass ich selbst schon ganz gut in meiner Mitte ruhe und Tage wie dieser genau DAS sind, was ich brauche, um dich näher zu deiner kraftvollen Mitte zu bringen. Der Körper braucht Ruhe und Raum, damit der Kopf denken kann. Damit ich kreativ sein kann. Keine große Erkenntnis, wir wissen das schon. Aber es ist etwas anderes, es auch zu SPÜREN und zu ERLEBEN.

Am 12.7. ist der Tag, an dem ich nicht an 12 von 12 teilnehme, weil Leben aus mehr besteht als aus Fotos machen von banalen Dingen. Weil ich Achtsamkeit und Langsamkeit viel besser zelebrieren kann, wenn ich nicht dauernd überlege, welchen Ausschnitt meines Lebens ich für das Internet in Szene setzen kann. Und schließlich, am Ende des Tages bringe ich doch das banale Leben ins Internet, nicht mit dem Titel 12 von 12, weil ich nur ein einziges Foto gemacht habe. Und selbst das habe ich nur gemacht, um es für euch ins Internet zu stellen.

Regina und ihr Kind bei der Fußmassage mit fester Creme als Abendritual vor dem Schlafen.

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