Wurde ich zu meinem Beruf als Beckenboden-Trainerin von einer höheren Macht berufen? Was hat Spiritualität mit Business zu tun und was hat Spiritualität mit Beckenboden-Training zu tun?

Das erfährst du in diesem Beitrag. 

 

Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade Berufung und Spiritualität vom Festival der Sinne Online-Magazin.

Wurde ich zu meinem Beruf als Trainerin gerufen?

Nein, ich kann ganz klar sagen: Ich habe ganz gewiss nie den Ruf einer höheren Macht verspürt, den Beruf Beckenboden-Trainerin zu ergreifen. Sicher nicht. Es ist ein Beruf, den wünscht man sich nicht als Kind. Das Interesse bei mir hat sich mit der Zeit entwickelt, mit der eigenen Betroffenheit und natürlich als ich gemerkt habe wie viel mehr ich noch lernen kann.

Meine Mutter formulierte vor langer, langer Zeit mal ein großes Horoskop für mich aus und erklärte mir, dass Gesundheitsberufe zu mir passen. Daran hatte ich damals kein Interesse. Ich schenkte der Sache sowieso keinen Glauben und lernte etwas ganz anderes. Also ist da vielleicht doch ein kleines bisschen Berufung mit drin. 

Aber diesen einen Ruf hörte ich nie. Meine Strategie ist es, dorthin zu gehen, wo mein Interesse mich hinführt. Deshalb kann ich heute auch noch nicht sagen, wie mein Arbeitsleben in 20 Jahren aussehen wird. Ich bewundere immer wieder Kolleginnen, die schon so viel Erfahrung haben. Und manchmal bedauere ich es etwas, dass ich vermutlich nie so viel Erfahrung in einem einzigen Fachbereich haben werde, weil ich zwischendurch immer wieder etwas Neues finde, das auch so unglaublich spannend ist.

Bin ich spirituell?

Als Kind war ich gläubig, als Jugendliche gefiel mir mehr die Jugendarbeit der Kirche und die christlichen Werte. Der wahre Glaube an den einen Gott ist mir im Laufe der Jugend irgendwann verloren gegangen, obwohl ich mich in unserer Kirchengemeinde in Neulußheim immer sehr wohlgefühlt habe. Kirche hatte mir zu viele Regeln und kam mir verstaubt vor.

Über meine Mutter sagte ich früher: „Sie war mal katholisch, dann evangelisch und jetzt ist sie astrologisch.“ Meine Geschwister und ich konnten alle Probleme auf den rückläufigen Merkur schieben und das Haus war mit Heilsteinen geschmückt. Ich fand’s hübsch.

Erst in den letzten Jahren öffne ich mich mehr und mehr allem Alternativen, das man nicht so ganz erklären kann. Ich denke, die Gemeinsamkeit von dem Glauben an einen Gott (welchen auch immer) und der Glaube an alles andere („Esokram“ 🙂 ) ist, dass wir das Vertrauen haben, dass am Ende alles gut ist wie es ist. Der Glaube an das Gute im Menschen. Dieses Vertrauen gibt mir eine gewisse Gelassenheit. 

 

Spiritualität im Beruf

Für mich bedeutet Spiritualität im Business heute, mehr und mehr auf mein Bauchgefühl zu vertrauen. Ohne verschiedene Aufstellungen und meine spirituelle Beraterin wäre ich heute vermutlich immer noch unglücklich im Angestellten-Dasein, gestresst und mit Rückenschmerzen.

Strategie und Bauchgefühl sind bei mir die Gegenspieler. Oft habe ich Pro- und Contra-Listen bei wichtigen Entscheidungen gemacht. Am Ende ist dieses Gefühl ausschlaggebend für mich. Und auch das Wissen, dass ich mich immer wieder neu entscheiden kann. Nichts ist in Stein gemeißelt. Alles ist in Entwicklung.

Wie Spiritualität mich unterstützt

Spiritualität hilft mir, die Dinge so zu nehmen wie sie sind. Natürlich zeige ich Eigeninitiative, aber ich rege mich nicht auf über Dinge, die ich nicht ändern kann. Äußere Gegebenheiten, Krankheiten, Absagen von Kundinnen sind für mich kein Grund zum Ärgernis. Sondern ein Zeichen dafür, dass ich auf einige Dinge detaillierter schauen darf. Welche Energie sende ich aus?

Spiritualität bringt mir die Gelassenheit zu sagen: Für irgendetwas wird das schon gut sein. In der Rückschau werde ich es verstehen.

Diese Gelassenheit passt zu meinem Beruf, meinem Training.

Körperliche Herausforderungen sind kein Grund zu verzweifeln. Sie sind ein Zeichen dafür, genauer auf den Körper zu schauen. Auf den Stress im Leben. Und ich darf erst einmal annehmen, dass ich nicht so bin wie andere. Jeder Körper ist einzigartig und mein Körper gibt mir ein Zeichen, wenn ich etwas in meinem Leben verändern darf.

Spiritualität ist Annahme meiner selbst und genau dafür stehe ich im Training.

Training ist für mich kein Mittel um geiler auszusehen, um weniger Kilos auf die Waage zu bringen. Das können Nebeneffekte sein. 

Training ist: Deinem Körper Gutes tun, Wohlbefinden, Stressreduktion, Selbstliebe, regelmäßige Auszeit, Verbindung mit Dir selbst, Regulation Deines Nervensystems. Stärke und Kraft im Alltag und damit ein angenehmes, ausgeglichenes Leben.

Spiritualität und der Beckenboden

Alle, die sich mit Yoga und energetischer Arbeit beschäftigen, wissen: Der Beckenboden ist unsere Wurzel. Das Wurzel-Chakra steht für Fülle, Weiblichkeit, die Verbindung zu Mutter Erde und Stabilität.

Auch körperlich steht der Beckenboden für Stabilität: stabile Körpermitte, aufrechter Gang, gesunder Rücken. Wenn wir in unserer körperlichen Mitte stark sind, dann fühlen wir uns auch gestärkt für den Alltag, sind stark für Herausforderungen des Lebens, stressresistent. Sind in unserer Mitte angekommen.

Beckenboden-Probleme können mehr sein als ein körperliches Problem. Und das Training für die Starke Mitte hilft dir dabei auf mehreren Ebenen. Auf der einen Seite der Muskulatur, auf der anderen Seite bringt es dich psychisch und mental in deine Mitte.

Ich sage aber immer, das Training bei mir ist so ähnlich wie Yoga, nur ohne Spiritualität. Denn die positiven Auswirkungen auf die Psyche bekommst du auch bei der Bewegung. Ganz ohne Meditation oder Gesänge. Das heißt, selbst wenn du nicht so der spirituelle Typ bist, könnte dir das Training bei mir gefallen. Aber wahrscheinlich bist du es, sonst hättest du nicht bis hierhin gelesen 🙂