Dieser Beitrag ist entstanden, weil gleich zwei meiner Kundinnen mich danach gefragt haben. Beiden geht es nicht darum, Schwimmen zur Stärkung des Beckenboden anzufangen, sondern Schwimmen ist vielmehr ihr geliebtes Hobby, das den Kopf frei macht. Ja, ein Hobby, das auch den Körper sanft kräftigt, aber der mentale Aspekt ist gerade bei berufstätigen Eltern oft noch wichtiger.
Schwimmen ist außerdem gelenkschonend und neben der sportlichen Aktivität hat Wasser auch immer etwas Reinigendes.
Darum ist Schwimmen gut für deinen Beckenboden
- Beim Schwimmen trägt das Wasser deinen Körper. Der Auftrieb gibt dir das Gefühl, leichter zu sein und er entlastet deinen Beckenboden.
- Der Wasserdruck wirkt von außen auf deinen Körper. Dadurch wird nicht nur dein Herz-Kreislauf-System trainiert, sondern der Druck wirkt ja auch direkt von außen auf deinen Beckenboden. Dieser ganz sanfte Gegendruck kann deinen Beckenboden besonders bei Organsenkung entlasten.
- Schwimmen trainiert deinen ganzen Körper auf sanfte Weise: deinen Rumpf – und der Beckenboden steht in ganz enger Verbindung zu deiner Rumpfmuskulatur. Deine Beine – und diese sind alleine schon wegen der räumlichen Nähe beste Freunde deines Beckenbodens.
- Schwimmen stärkt und lockert deine Schultern und hilft dir dadurch, eine entspannte, aufrechte Haltung zu bekommen. Eine aufrechte Haltung mit lockeren Schultern entlastet deinen Beckenboden.
Wann Schwimmen nicht optimal für deinen Beckenboden ist
Bist du fortgeschrittene Schwimmerin und liegst optimal im Wasser? Oder hängst du im Wasser wie eine durchgebogene Banane – Brustschwimmen mit Hohlkreuz, damit die Haare trocken bleiben?
Die „Bananen-Haltung“ ist nicht optimal bei Beckenboden-Beschwerden, weil unsere Bauch- und Rückenmuskulatur dabei eher instabil ist. Wenn das Becken nach vorne kippt, ist auch der Beckenboden in einer Haltung mit wenig Spannung.
Wenn du nur Brustschwimmen kannst, würde ich auch bei dieser Technik versuchen, eher flacher im Wasser zu liegen, ab und zu auch mal ins Wasser auszuatmen und weniger Gedanken an die perfekte Frisur zu verschwenden, damit Bauch, Rücken und Beckenboden besser miteinander arbeiten.
Aber ich persönlich würde mich nicht davon abhalten lassen zu schwimmen, selbst wenn ich nicht die optimale Schwimm-Haltung habe. Denn mentale Vorteile und auch die Beweglichkeit sowie gute Auswirkungen auf das Herz sind so wichtig.
Was kann ich gegen Infektionen nach dem Schwimmen tun?
Die bekannteste Infektion nach dem Schwimmen ist die Blasenentzündung. Weil die Harnröhre bei Frauen* recht kurz ist, können Bakterien leichter von außen bis zur Blase kommen. Einfache Maßnahmen gegen Blasenentzündung sind Abduschen direkt nach dem Schwimmen und unbedingt sobald wie möglich die nasse Badehose gegen eine trockene austauschen.
Außerdem kannst du darauf achten, dass du dich mit deiner nassen Badebekleidung nicht in bestehende Pfützen, zum Beispiel auf einer Bank, setzt. Sondern immer nur auf ein Handtuch oder auf trockene Oberflächen.
Hilfe , ich laufe aus? Was tun?
Es gibt Frauen, die haben insbesondere nach Geburten beim Schwimmen das Gefühl, dass Wasser beim Baden oder Schwimmen in die noch lockere, weitere Vagina hineinläuft und beim Rauskommen einfach wieder herausläuft.
Alles, was dein Gewebe stärkt, könnte hilfreich für dich sein:
- natürlich Beckenboden-Training
- vaginale Hautpflege (zum Beispiel eine Östrogen-Creme oder auch Hauptpflege – Feuchtigkeitspflege und Fettcreme – ohne Hormone)
- Ernährung, die dein Bindegewebe und die Haut stärkt mit Vitamin C, vielen Antioxidantien, Gemüse, Obst – alles, was generell gesund ist, ist auch toll für deine Haut und starkes Gewebe.
- Unterstützung zum Beispiel mit Vaginaltampons – sie unterscheiden sich von normalen Tampons darin, dass sie nicht so saugfähig sind und dass sie besser stützen. Sie werden bei Organsenkung und Blasenschwäche als Alternative für Pessare verwendet und auch von deine*r Gyn* verschrieben.
Wichtig ist auch: Nichts muss für immer so bleiben, wie es jetzt ist. Darum würde ich gerade bei diesem Gefühl der Weite unbedingt mit regelmäßigem Beckenboden-Training starten und dranbleiben. Es ist eine tolle Begleitung und ein wunderbarer Ausgleich für jede Sportart, auch Leistungssport.
Darf ich dich auf deiner Beckenboden-Reise begleiten?
Komm gleich heute noch zu Embodied Core Flow, der Membership für sanftes Training rund um Beckenboden-Gesundheit und Wohlfühlen.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die vermeintlich nie genug Zeit haben für Training, starte mit den super-kurzen Einheiten von 20×5 – Beckenboden Daily. um wieder die Kontrolle über deine Blase zu bekommen.
Fazit: Es gibt auch beim Schwimmen keine Beckenboden-Polizei!
Egal was ich hier empfehle, egal was andere empfehlen: Mit ist wichtig, dass du am Ende auf dich und deinen Körper hörst. Dir tut etwas gut: Mache weiter. Es fühlt sich nicht gut an: Höre damit auf oder verändere etwas, damit es sich besser anfühlt.
Das gilt beim Schwimmen mit Beckenboden-Problemen und auch bei jeder anderen Trainings- und Therapieform. Du bist dir nicht sicher, ob dir etwas gut tut: Gehe langsame Mini-Schritte, probiere dich aus und vertraue darauf, dass dein Körper heilen kann, auch wenn du ihn zeitweise überforderst. Dein Körper und dein Beckenboden sind anpassungsfähig, verändern sich und sind nicht gleich kaputt, wenn du mal etwas tust, das nicht gerade förderlich für Heilung ist.












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