Working Mom, das ist so ein Begriff, bei dem sich mir schon die Haare zu Berge stellen, denn welche Mutter arbeitet denn nicht? Mit Working Mom ist natürlich die erwerbsarbeitende Mutter gemeint, obwohl Hausfrauen selbstverständlich auch den ganzen Tag arbeiten.

Dieser Text entsteht im Rahmen der Blogparade Working Mom von thewritingflow.

Du bekommst in diesem Beitrag meine 5 persönlich wichtigsten Tipps für genügend Kraft im Leben als „Working Mom“: was mir gut tut, wo ich Abstriche mache und warum es für mich als Angestellte nicht möglich war, eine rundum ausgeglichene Working Mom zu sein.

Wie schaffst du das alles? – Was ich alles nicht schaffe

Ich veröffentliche diesen Beitrag etwa einen Monat später als geplant – ich schaffe also nicht alles wie geplant, aber alles zu seiner Zeit. Und auch nicht alles.

Dieser Satz „Wie schaffst du das alles?“ ist ganz typisch, wenn wir andere Frauen beobachten. Scheinbar sind andere immer besser organisiert, besser gestylt, haben eine schönere Geburtstagsparty für die Kinder geplant und haben ein saubereres Zuhause und besser angezogene und brave Kinder.

Was uns dabei fehlt ist ein Blick hinter die Kulissen. Denn

1. bewältige ich den Alltag nicht alleine und

2. sieht ja niemand welche Abstriche ich bei meinen Ansprüche mache.

Zu 1. kann ich nur meinen vollsten Respekt gegenüber Alleinerziehenden aussprechen. Natürlich schafft man es irgendwie, aber ich bin heilfroh, dass ich mir den Alltag teilen darf und außerdem ist mein Partner noch mein Accountability Buddy in Sachen Gesundheit, was mir natürlich auch wieder durch den Alltag hilft.

Gibt es bei uns zu Hause eine faire Aufteilung der Care Arbeit? Keine Ahnung, ich glaube fair ist so schwierig zu messen, weil die Aufgaben so unterschiedlich sind. Ich bin diejenige, die mittlerweile nie kocht. Ich kaufe selten ein, wenn überhaupt bin ich meistens nur in der Drogerie. Oder wenn ich heimlich Süßigkeiten kaufe 😅. Und das tut mir gut, denn Geschäfte überfordern mich mit ihren unglaublichen Auswahl. Deshalb gehe ich auch lieber in unseren kleinen Bioladen und auf keinen Fall zu Kaufland.

Der Mann liebt es zu kochen und hat große Ansprüche an Geschmack im Gegensatz zu mir, deshalb ist das seine Aufgabe.
Das Kind holen und wegbringen war zu Beginn häufiger meine Aufgabe, mittlerweile ist es recht ausgeglichen und weil ich mehr Zeit habe, genieße ich das Abholen auch sehr.

Sauberkeit ist meine Hauptaufgabe bei uns zu Hause und da mache ich neben Ordnung die größten Abstriche. Wer hat überhaupt mal festgelegt, dass der Hausflur wöchentlich gereinigt werden muss? Nach einem Tag sieht es sowieso wieder so aus wie nach 1 Woche.
Das Loslassen von diesen verinnerlichten Regeln aus meiner Kindheit hat lange gedauert, vielleicht dauert es noch an. Aber ehrlich gesagt ist mir meine psychische Gesundheit wichtiger als ein Boden, von dem man essen kann und mein Business ist mir auch wichtiger. Home Office heißt nämlich nicht, dass ich den ganzen Tag sauber mache und koche, weil ich zu Hause bin.

1. Du schaffst es nicht allein, sondern ihr schafft das gemeinsam.
2. Loslassen ist gut für eine gesunde Psyche.

Arbeitszeiten einer Working Mom

Seitdem ich Kinder habe, war ich nie wieder auf einer Vollzeit-Stelle und ehrlich gesagt habe ich es auch nicht mehr vor. Natürlich möchte ich meinen Teil zum Familienkommen beitragen, aber das ist mir ehrlich gesagt einfach zuviel Zeit fernab der Familie.

Nach der Elternzeit bin ich in meinen damaligen Beruf mit 24 Stunden pro Woche wieder eingestiegen, als meine Tochter 1,5 Jahre alt war. Recht spät für unsere Region hier in Brandenburg. Hier sind viele mit dem 1. Geburtstag des Kindes wieder am arbeiten. Diese Stunden teilte ich mir auf 3 Tage auf und an den anderen zwei Werktagen, später zusätzlich am Wochenende, fanden meine Sportkurse statt – damals waren sie nur mein Side Business.

Während der Elternzeit habe ich mich selbständig gemacht.
Dadurch hatte ich zwei Werktage, an denen ich wieder auftanken konnte. Denn die anderen Tage waren für mich mit Job, Kind wegbringen, holen, zwischendurch einkaufen (das habe ich damals noch öfter gemacht) doch recht anstrengend.

Die Tage waren durchgetaktet, ließen wenig Raum für Pausen. Mein Hauptberuf gab mir keine Energie, sondern zog sie. Die Autonomiephase des Kindes auch, und ich hatte das Gefühl bei uns war sie dazu noch extrem lange.
Abends versuchte ich nebenbei noch mit Network Marketing Fuß zu fassen, um dann meine Arbeitsstunden im Hauptberuf weiter zu reduzieren oder ihn ganz aufgeben zu können.
Aber es war mir zu viel. Zu viele Bälle auf einmal in der Luft.

So kündigte ich Ende 2020 meinen Brotjob. Ich konnte wieder aufatmen und viel geduldiger mit meinem Kind sein.

Aktuell bin ich selbstständig und richte meine Arbeitszeiten nach der Familie. Dabei geniese ich es, morgens Zeit mit meiner Tochter zu verbringen und sie nicht schon um 7 Uhr aus dem Haus jagen zu müssen. Die Schulzeit kommt früh genug.

Ich arbeite weniger, häufig von zu Hause aus und vor allem erledige ich die Schreibtischarbeit für das Bewegungs-Business nicht am Abend, wenn ich total müde bin und die Kinder mich brauchen, sondern tagsüber. Ich bestimme meine Arbeitszeiten (bzw. aktuell bestimmt sie auch das neue Baby 😅) und das gibt mir sehr viel Ausgeglichenheit.

Natürlich ist das ein Luxus, dass ich hier nicht Alleinverdienerin bin, den nicht alle haben. Es ist ein Luxus, den ich aktuell nutzen möchte und nie wieder hergeben möchte.

3. Wir schaffen nicht immer alles. Wenn es uns nicht gut geht während wir versuchen alles zu schaffen, dürfen wir das zu schaffende reduzieren.

Bewegung als mein Anker im vollen Mama-Alltag

Wie wichtig Bewegung für mich zur Entspannung ist, fiel mir erst auf als ich ein Kind hatte. Früher war Sport für mich eher notwendiges Übel für die Gesundheit und damit ich weiterhin einfach essen konnte worauf ich Lust hatte. Auch Spaß war für mich gelegentlich ein Grund für Sport – nicht das Fitnessstudio und nicht das Laufen, eher Klettern und Tanzen. Richtig regelmäßig sportlich aktiv war ich allerdings erst, als ich merkte wie gut Sport gegen Rückenschmerzen hilft und später, als mein Kind mitten in der Autonomiephase steckte und ich im Stress von Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Nicht selten stand ich schon in Sportschuhen an der Tür bereit um sofort in den Wald zu rennen, wenn der Mann von der Arbeit kam.

Irgendwann fand ich zur ruhigeren Bewegung durch Restore Your Core® und seitdem komme ich auch viel besser mit Wutanfällen vom Kind und Spannungen in der Familie klar.
Das war der Zeitpunkt, an dem ich mir mehrmals 2-5x pro Woche unabhängig von meinen Kursen Zeit für mein eigenes Workout nahm. Die Zeit am Abend war meine Zeit. Meine Zeit für mich selbst, kombiniert mit Bewegungen und Atemtechniken, die das Nervensystem beruhigen.

Ich bin überzeugt, dass meine Bewegungseinheiten mich besser in meine Mitte gebracht haben als es ein anderes Hobby wie Malen oder Stricken getan hätte.

4. Nimm dir als Ausgleich zum stressigen Alltag Zeit für dich, egal wie wenig es sein mag. Am besten Zeit für Bewegung und bewusstes Atmen oder Meditation.

Gesundheit ist alles oder ohne Gesundheit ist alles nichts

Neben Bewegung sind für mich diese zwei Dinge unverzichtbar, denn ohne sie werde ich ziemlich schnell krank:

Schlaf und gesunde Ernährung.

Vielleicht beginnst du jetzt zu lachen, denn manche Eltern haben schon seit Jahren zu wenig Schlaf. Und wer hat schon Zeit, täglich gesund zu kochen?

Beim Kochen kennst du meine Voraussetzungen – der Mann ist Herr der Küche und zufällig auch sehr auf die Gesundheit bedacht. Dank ihm gibt es bei uns jeden Tag viel Gemüse und der Kühlschrank (das Gemüsefach) ist immer voll.

Wenn das nicht reicht, um genügend Energie zu haben oder wenn der Heißhunger wieder zuschlägt , gibts bei mir wieder regelmäßiger zusätzlich Vitamine in Pulver- oder Pillenform.

Beim Schlaf hat bei mir mit Neugeborenem wieder eine herausfordernde Zeit begonnen, aber da sind die Prioritäten in unserer Familie auch klar: Wir gehen so früh ins Bett wie möglich und ich versuche, so oft es geht Mittagschlaf zu machen. Obwohl ich dafür jede Menge Online-Netzwerktreffen und Weiterbildungen sausen lasse. Mein Schlaf geht vor.

5. Deine Gesundheit ist ein hohes Gut. Schätze und Pflege sie, denn sie ist die Voraussetzung für genügend Energie im Alltag.

Es ist mir wichtig, auch mit meinen Liebsten wertschätzend umzugehen. Daher gebe ich mir Mühe, meine Energiespeicher gut zu füllen. Denn Wertschätzung kann ich nur geben, wenn ich selbst ausgeglichen bin.

Jetzt in der Elternzeit, mit frischem Baby habe ich mir oft die Frage gestellt, ob es nicht einfacher wäre gar nichts zu machen. Einfach nur Babyzeit genießen, nur Mom ohne Working. Klar, einfacher wäre es. Aber wenn man seinen Beruf auch liebt, dann ist es egal, wenn man gelegentlich doch eine Stunde weniger schläft (nicht regelmäßig!), mit Baby im Meeting sitzt oder den Partner*in mehr verpflichtet. Mich juckte es jetzt einfach wieder in den Fingern und ich werde in meinem Tempo einfach wieder loslegen. Ohne Muss, mit viel Kann und ich folge einfach der Freude.

Bei mir ist es aktuell oft die Entscheidung zwischen Business und meinem eigenen Training. Arbeite ich noch länger am Rechner oder gibt es eine kleine Bewegungseinheit für mich? Je nach Dringlichkeit entscheide ich mich für beides, meist verschiebe ich die Business-Aufgaben, die nicht dringend sind. Manchmal gibt es eben eine kürzere Bewegungseinheit, aber Bewegung muss sein. Ist bei mir nicht verhandelbar.

Wenn du auch wieder Bewegung in dein Leben bringen möchtest, nährende Bewegung, mit der du deinen Körper besser spüren kannst, die dich ausgeglichen macht für deinen Alltag als Working Mom, dann melde dich noch zum Schnuppern für das Training für die Starke Mitte an.

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